Empathie

Die pädagogische Fachkraft hilft den Lernenden, auf ihre Gefühle und Emotionen und die anderer zu reagieren und eine emotionale Verbindung zur natürlichen Welt zu entwickeln.

Lernergebnisse

Die pädagogische Fachkraft unterstützt die Lernenden:

Unterstützende Komponenten für die pädagogische Fachkraft

Um die oben genannten Lernergebnisse zu erzielen, sollte die pädagogische Fachkraft in der Lage sein:

Beispielaktivitäten für den Unterricht Empathie

1 Reaktion auf Bilder
  • Vorgeschlagene Dauer: 15 Minuten
  • Verwendete Methode: Persönliche Reflexion
  • Benötigtes Material: Verschiedene Fotos / Bilder
  • Ziel der Aktivität: Die Lernenden zu ermutigen, ihr Selbstbewusstsein weiter zu entwickeln
  • Unterstützende Komponenten: UK 6.3
  • Verbindung mit anderen Kompetenzen: Aufmerksamkeit

Kurze Beschreibung

Den Lernenden werden verschiedene Bilder zum Thema Nachhaltigkeit gezeigt und sie werden gebeten, ihre emotionalen Reaktionen aufzuzeichnen. Anschließend diskutieren sie in Gruppen diese Reaktionen - warum sie sich so fühlten, wie sie sie aufzeichneten, wie sie dazu neigen, auf Dinge zu reagieren.

2 Wie fühlen sie sich?
  • Vorgeschlagene Dauer: 10 Minuten
  • Verwendete Methode: Gruppendiskussion
  • Benötigtes Material: Verschiedene Fotos / Bilder
  • Ziel der Aktivität: Förderung des Bewusstseins der Lernenden, wie sich andere fühlen könnten
  • Unterstützende Komponenten: UK 6.3
  • Verbindung mit anderen Kompetenzen: /

Kurze Beschreibung

Gruppenaktivität. Der Klasse / den Lernenden wird eine Auswahl von Bildern gezeigt, die Personen in verschiedenen Situationen zeigen. Die Lernenden diskutieren, wie sich ihrer Meinung nach jede der abgebildeten Person fühlt und weshalb sie das denken.

3 Konzeptprüfung
  • Vorgeschlagene Dauer: 20 Minuten
  • Verwendete Methode: Gruppendiskussion
  • Erforderliche Materialien: Flipchart-Papier und dicke Marker
  • Ziel der Aktivität: die Lernenden zu ermutigen, über die Unterschiede zwischen Verständnis für andere, Sympathie und Empathie nachzudenken
  • Unterstützende Komponenten: UK 6.1
  • Verbindung mit anderen Kompetenzen: /

Kurze Beschreibung

Gruppenaktivität. Jede Gruppe benutzt ein Blatt Flipchartpapier und bereitet eine Tabelle mit drei Spalten vor.  Die erste Spalte trägt die Überschrift „Andere verstehen“. In dieser Spalte sollen Wörter gesammelt werden, die das Verständnis für andere beschreiben. Die nächste Spalte trägt die Überschrift "Sympathie für andere". Hier werden die dazu passenden Wörter gesammelt, die Sympathie beschreiben. Die letzte Spalte trägt die Überschrift “Empathie”. Hier werden Wörter gesammelt, die helfen, Empathie zu beschreiben. Welche Unterschiede gibt es zwischen diesen drei Begriffen?

4 Gespiegelte Reflexionen
  • Vorgeschlagene Dauer: 20 Minuten
  • Verwendete Methode: Simulation in Zweier-Gruppen
  • Benötigte Materialien: keine
  • Ziel der Aktivität: Die Lernenden zu ermutigen, Dinge so zu sehen, wie sie andere sehen
  • Unterstützende Komponenten: UK 6.3
  • Verbindung mit anderen Kompetenzen: Werte; Transdisziplinarität

Kurze Beschreibung

Person A: Sprechen Sie mit Ihrer Partnerin bzw. Ihrem Partner über sich. Person B: Tun Sie nun so, als ob Sie Person A wären, basierend auf dem, was Sie gehört haben, und stellen Sie sich als Person A Ihrer Partnerin bzw. Ihrem Partner vor. Versuchen Sie nun dasselbe in umgekehrter Reihenfolge.  Wie hat sich das angefühlt? Wie war es, der anderen Person zuzuhören, als sie sich als Sie ausgegeben hat? Wie war es als die andere Person zu sprechen?

5 Lösungsfokussierter Kreis
  • Vorgeschlagene Dauer: 25 Minuten
  • Verwendete Methode: Debatte
  • Benötigte Materialien: keine
  • Ziel der Aktivität:
  • Unterstützende Komponenten: UK 6.1, UK 6.2, UK 6.3
  • Verbindung mit anderen Kompetenzen: Aufmerksamkeit; Transdisziplinarität

Kurze Beschreibung

Gruppenaktivität. Die folgenden Rollen werden verteilt:

  • Fallgeber*in (Fokusperson)
  • “Prozess- u. Zeitwächter*in” (achtet auf den Prozess sowie auf die Zeit)
  • Mitschreiber*in
  • Erstaunlich kreatives Brainstorming-Team

Schritt 1

  • Fallgeber*in: Erläutert das Problem (etwas im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit, das sich auf die Gruppe auswirken kann) in vier ununterbrochenen Minuten
  • Prozessbegleiter*in: Hält die Zeit ein und achtet darauf, dass niemand unterbricht.
  • Mitschreiber*in: Macht sich Notizen.
  • Alle anderen (die Brainstormer*innen): Hören zu.
  • (Wenn die/der Fallgeber*in vor Ablauf der vier Minuten aufhört zu sprechen, schweigen alle anderen, bis die vier Minuten vergangen sind. Dies ist sehr wichtig! Die/der Fallgeber*in erhält vier ununterbrochene Minuten.)

Schritt 2 (4 Minuten)

  • Brainstorming: Bieten Sie kreative Lösungen für das, was Sie gerade gehört haben. Jede*r hat die Chance, ihre/seine brillanten Ideen zu präsentieren. Niemand soll die Redebeiträge dominieren. (Dies ist keine Zeit, das Problem zu klären oder Fragen zu stellen. Es ist auch keine Zeit, um Reden oder Vorträge zu halten oder Ratschläge zu geben.)
  • Prozessbegleiter*in: Stellt sicher, dass es sich um ein Brainstorming handelt
  • Fallgeber*in: Hört zu, ohne zu unterbrechen. Bitte nicht sprechen oder antworten.
  • Mitschreiber*in: Macht sich Notizen.

Schritt 3 (4 Minuten)

  • Fallgeber*in: Bespricht das Problem und die Vorschläge.
  • Prozessbegleiter*in: Achtet auf die Zeiteinhaltung.
  • Mitschreiber*in: Macht sich Notizen.

Dies ist die Zeit, das Problem zu untersuchen und zu klären. Konzentrieren Sie sich nur auf die positiven Punkte und nicht auf das, was nicht getan werden kann.

Schritt 4 (4 Minuten)

„Der erste Schritt“

  • Die/der Fallgeber*in und die Gruppe entscheiden über die ersten Schritte, die innerhalb der nächsten drei Tage durchgeführt werden können. Innerhalb von 24 Stunden sollte mindestens EIN Schritt eingeleitet werden. (Dies ist von entscheidender Bedeutung. Untersuchungen haben ergeben, dass Menschen nicht aus ihrem Trott herauskommen, wenn nicht sofort ein erster Schritt unternommen wird.)
  • Mitschreiber*in: Macht sich Notizen.

Eine Person der Gruppe übernimmt die Rolle als Coach und bietet sich an, die/der Fallgeber*in innerhalb von drei Tagen anzurufen oder zu treffen, um nachzufragen, ob sie ihren ersten Schritt unternommen hat.

Beispielaktivitäten für den Unterricht Empathie Nachhaltigkeitsziele

Empathie SDG1 Keine Armut

Selbstbewusstsein und Bewusstsein für andere Menschen in Armut entwickeln.

Empathie SDG2 Kein Hunger

Bewusstsein und Verständnis für die Notlage der Hungernden zu entwickeln.

Empathie SDG3 Gesundheit und Wohlergehen

Erkennen Sie gefährdete Personen und Gruppen und suchen Sie nach Wegen, wie ihre Widerstandsfähigkeit gestärkt werden kann.

Empathie SDG4 Hochwertige Bildung

Verstehen, wie wichtig eine qualitativ hochwertige Bildung für alle ist und warum ein humanistischer und ganzheitlicher Bildungsansatz notwendig ist.

Empathie SDG5 Geschlechtergleichheit

Seien Sie sich der unterschiedlichen Identitäten (sowohl innerhalb der Geschlechter als auch zwischen den Geschlechtern) und der Herausforderungen bewusst, mit denen sie konfrontiert werden können.

Empathie SDG6 Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

Verstehen Sie, was es bedeutet, keinen Zugang zu Trinkwasser und sauberen sanitären Einrichtungen zu haben.

Empathie SDG7 Bezahlbare und saubere Energie

Beachten Sie die Auswirkungen des Energieverbrauchs auf andere.

Empathie SDG8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Verstehen, wie sich Arbeitsbedingungen und -praktiken auf die Menschen auswirken und warum diese Gegenstand von Kampagnen für Veränderungen sein können.

Empathie SDG9 Industrie, Innovation und Infrastruktur

Achten Sie auf andere in Bezug auf eine belastbare Infrastruktur, eine integrative und nachhaltige Industrialisierung und die Förderung von Innovationen.

Empathie SDG10 Weniger Ungleichheiten

Seien Sie sich der Ungleichheiten zwischen Menschen und Personengruppen bewusst und verstehen Sie, wie sich die Menschen dabei fühlen könnten.

Empathie SDG11 Nachhaltige Städte und Gemeinden

Entwickeln Sie Einfühlungsvermögen für unprivilegierte Gemeinden oder Städte und verstehen Sie, dass Nachhaltigkeit nicht erreicht werden kann, wenn nicht alle eine angemessene Lebensqualität erreichen.

Empathie SDG12 Nachhaltige/r Konsum und Produktion

Reflexion des individuellen Konsumverhaltens unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der natürlichen Welt, anderer Menschen, Kulturen und Länder sowie künftiger Generationen.

Empathie SDG13 Maßnahmen zum Klimaschutz

Erkennen Sie die Schwierigkeit, Empathie in Bezug auf Phänomene aufzubauen, die über einen langen Zeitraum und über große Entfernungen hinweg auftreten. Erkennen Sie an, dass der Klimawandel auch eine menschliche Erfahrung ist, die Affekt und Emotionen, Werte und Subjektivität einschließt. Bedürfnisse und Verbindungen innerhalb und ausserhalb der menschlichen Spezies identifizieren (z.B. mit marginalisierten Menschen, die unter schlechten Bedingungen leben, Klimamigranten usw., und mit dem Verlust von Biodiversität, Pflanzen und Tieren). Entwickeln Sie eigene und fremde Bewältigungsmechanismen und Quellen der Widerstandsfähigkeit, wenn Sie mit potenziell überwältigenden Problemen im Zusammenhang mit dem Klimawandel konfrontiert werden.

Empathie SDG14 Leben unter Wasser

Verstehen und fühlen Sie, was eine überaus ausbeuterische, auf Maximalprofit basierende Situation für das Leben unter Wasser und für Menschen, die für ihr Überleben davon abhängig sind, bedeutet.

Empathie SDG15 Leben an Land

Verstehen Sie die Auswirkungen unserer Verbraucherentscheidungen auf andere Gemeinschaften und natürliche Lebensräume.

Empathie SDG16 Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Überlegen Sie, wie es sich anfühlt, Marginalisierung, Benachteiligung oder Machtungleichgewichten ausgesetzt zu sein.

Nützliche Lektüre für Empathie

  • Benard, B. (1991). Fostering Resiliency in Kids: Protective Factors in the Family, School, and Community. Portland, OR: Western Center for Drug-Free Schools and Communities
  • Brigid, Wassell & Gilligan (1999) Child Development for Child Care and Protection Workers. London: Jessica Kingsley Publishers
  • Brown B 2008 I thought it was just me (but it isn’t). US: Gotham Books
  • Goleman D 2014 What makes a Leader: Why Emotional Intelligence Matters. More than Sound
  • Ojala M (2014) Emotional Awareness: On the Importance of Including Emotional Aspects in Education for Sustainable Development (ESD) in Journal of Education for Sustainable Development 7(2):167-182 DOI: 10.1177/0973408214526488
  • Ratner, H 2015 Brief coaching with children and young people: a solution focused approach. London: Routledge
  • Traxon D (2016) Mental Distress in Children - the key construct for understanding their future mental health and wellbeing