Partizipation

Die pädagogische Fachkraft hilft den Lernenden, zu Veränderungen beizutragen, die eine nachhaltige Entwicklung unterstützen.

Lernergebnisse

Die pädagogische Fachkraft unterstützt die Lernenden:

Unterstützende Komponenten für die pädagogische Fachkraft

Um die oben genannten Lernergebnisse zu erzielen, sollte die pädagogische Fachkraft in der Lage sein:

Beispielaktivitäten für den Unterricht Partizipation

1 Alis Beerdigung
  • Angewandte Methode: Gruppenarbeit
  • Erforderliche Materialien: Handout (siehe unten), Flipchart-Papier, Markerstifte
  • Ziel der Aktivität: Die Lernenden sollen dazu angeregt werden, über unterschiedliche Formen der Beteiligung nachzudenken
  • Unterstützende Komponenten: UK 9.1
  • Verbindung mit anderen Kompetenzen: Empathie

Kurze Beschreibung

Jede Gruppe erhält die folgenden Informationen und wird gebeten, die Teilnahme der erwähnten Personen in irgendeiner Form auf einem Flipchart darzustellen.

"Ali Wandaha war einige Wochen lang sehr krank gewesen, daher war es keine große Überraschung, als er an einem späten Donnerstagabend verstarb. Dennoch war der Verlust ihres Sohnes ein verheerender Schlag für Alis Mutter, die Witwe Mariamu. Ihre Schreie waren die ganze Nacht zu hören und eine Reihe von Nachbarn kamen, um in ihre Klage miteinzustimmen.

Am nächsten Tag würde Ali nach Brauch auf dem Familienfriedhof beigesetzt und ein Fest für die Trauergäste veranstaltet. Bei Tagesanbruch wurde ein Nachbarsjunge zu Wafula geschickt, dem Sargmacher, der den Sarg bereits für Alis Beerdigung vorbereitet hatte. Einige der Nachbarfrauen halfen ihr beim Zubereiten des Essens, während Jungen und Mädchen geschickt wurden, um die Nachricht an Familie und Freunde in der Gemeinde und in den umliegenden Dörfern zu verbreiten. Mittags hatten ein oder zwei der Frauen die Rolle übernommen, Mariamu zu trösten, da sie vor Trauer fast umkam.

Eine große Anzahl von Menschen versammelte sich zur Beerdigung, ein alter Scheich wurde gerufen, um zu amtieren, während viele der alten und jungen Dorfmänner den Sarg zur Grabstätte trugen.

Drei von Alis Verwandten sendeten Nachrichten, dass sie nicht an der Beerdigung teilnehmen konnten, aber Geld, um die Ausgaben zu decken. Ein Onkel sendete nichts anderes als eine Nachricht. Einige Leute kamen zu spät und gingen, sobald das Essen serviert und gegessen worden war, während andere blieben, um beim Aufräumen zu helfen. Viele der Frauen, die gekocht hatten, halfen beim Aufräumen, nachdem die Gäste nach Hause gegangen waren.

Zwei Frauen blieben bei Mariamu die ganze folgende Nacht über."

Die Gruppen tauschen sich aus und diskutieren ihre Darstellungsweise der unterschiedlichen Beteiligungsformen aus dem obigen Beispiel.

Achten Sie bei der Diskussion darauf, unterschiedliche Qualitäten (und Zwecke) von Beteiligung sowie unterschiedliche Beteiligungsgrade herauszustellen.

2 Fuchs, Schaf und Salat
  • Verwendete Methode: Rollenspiel
  • Benötigte Materialien: keine
  • Ziel der Aktivität: Anregung zum Nachdenken über Führungsstile
  • Unterstützende Komponenten: UK 9.4
  • Verbindung mit anderen Kompetenzen: /

Kurze Beschreibung

In Gruppen erhalten die Lernenden folgende oder ähnliche Anweisungen:
“Du bist der/die Anführer*in. Innerhalb Deiner Gruppe ist eine Person ein Wolf, eine weitere Person ein Kaninchen, eine weitere Person ein Kohl. Die anderen beiden Gruppenmitglieder sind das Boot. Die Aufgabe besteht darin, den Wolf, das Kaninchen und den Kohl ans andere Ende des Raums zu bringen, ohne dass sie nass werden. Du kannst jedoch immer nur eine Sache gleichzeitig mit ins Boot nehmen.
Hinweis: Wenn der Wolf und der Hase ohne Dich zusammen sind, frisst der Wolf den Hasen. Wenn der Hase und der Kohl ohne Dich zusammen sind, frisst der Hase den Kohl. Denke daran, dass immer nur eine Sache gleichzeitig im Boot mitgenommen werden kann.

Im Plenum wird besprochen, wie sich der/die Anführer*in der Leitungsaufgabe genähert hat, z.B. top-down, bottom-up oder gemeinschaftlich?

3 Problembaum
  • Verwendete Methode: Visualisierungstechnik, d.h. Klärung von Ursachen und Wirkungen mit Hilfe von Karten (A4 in 3 geteilt), um die Teilnahme an der Diskussion zu erleichtern.
  • Benötigtes Material: Karten (A4-Blatt in drei Teile geschnitten), Tesa-Film oder ähnliches, um Karten an der Wand zu befestigen
  • Ziel der Aktivität: Erstellen eines Gruppenkonsenses von Schlüsselproblemen und möglichen notwendigen Aktionen, an denen jedes Gruppenmitglied teilnehmen kann.
  • Unterstützende Komponenten: UK 9.2; UK 9.3
  • Verbindung mit anderen Kompetenzen: Entscheidungsfreudigkeit

Kurze Beschreibung

Die Gruppe wählt eine ihr bekannte Problemsituation aus und entscheidet sich dann für das Kernproblem. Was sind die Auswirkungen dieses Problems? Was sind die anderen Probleme, die zum Kernproblem beitragen? (Anmerkung: Vermeidet es, fehlende Lösungen als Probleme aufzuschreiben und gebt eher das zu lösende Problem an, z. B. statt "Bewusstseinsmangel für die Auswirkungen von Müll abladen" lieber "Bürger*innen entleeren Müll auf der Straße".) Der Problembau soll so aufgebaut werden, dass das Kernproblem in der Mitte steht, die Ursachen unten und die Auswirkungen oben.

Fügen Sie weitere Karten hinzu, um den Baum zu erweitern, während sich die Diskussion entfaltet. Zeichnen Sie eine Linie um einen bestimmten Teil des Baums, um ein überschaubares Projekt zu definieren.

Beteiligungsregeln

  • Die Teilnehmenden schreiben ihre eigenen Karten, es sei denn, sie können nicht schreiben. Achten Sie in diesem Fall darauf, dass ihre Ideen korrekt aufgezeichnet werden.
  • Auf jede Karte darf nur eine Idee geschrieben werden, damit Ideen verschoben werden können.
  • Bitten Sie die Teilnehmenden, leserlich zu schreiben.
  • Schreiben Sie maximal drei Zeilen pro Karte, damit diese leicht gelesen werden kann.
  • Verwenden Sie Schlüsselwörter, die von der Gruppe geteilt werden.
  • Die/der Moderator*in ist normalerweise kein Stakeholder.

Diese Methode ermöglicht es allen Beteiligten, sich an einer anspruchsvollen / differenzierten Diskussion über Ursachen und Auswirkungen zu beteiligen.

Anmerkung: Um aus dieser Ideensammlung zu Projektzielen zu gelangen, drehen Sie einfach jede Karte um und schreiben Sie eine positive Version des dort notierten „Problems“.

Beispielaktivitäten für den Unterricht Partizipation Nachhaltigkeitsziele

Partizipation SDG1 Keine Armut

Zu Veränderungen beitragen, die das Ende der Armut in all ihren Formen unterstützen.

Partizipation SDG2 Kein Hunger

Tragen Sie zu Maßnahmen bei, die den Hunger lindern.

Partizipation SDG3 Gesundheit und Wohlergehen

Verstehen Sie die Bedeutung der Vermittlung, wenn andere Hilfe brauchen, und beteiligen Sie sich an Aktionen, die Gesundheit und Wohlbefinden für alle fördern.

Partizipation SDG4 Hochwertige Bildung

Nehmen Sie aktiv teil, um den Bildungskontext und die nachhaltigen Möglichkeiten für alle Schüler und Lehrer zu verbessern.

Partizipation SDG5 Geschlechtergleichheit

Maßnahmen vorschlagen und erleichtern, die Veränderungen in den Geschlechterbeziehungen auslösen werden. Verstehen Sie die zentrale Bedeutung der Agentur für die Verbesserung der Geschlechtergleichstellung und arbeiten Sie zusammen, um die Geschlechterbeziehungen und die Gleichstellung der Geschlechter zu verbessern.

Partizipation SDG6 Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

Identifizieren Sie gemeinsam mögliche Schritte und Mechanismen, um eine aktuelle Situation in Bezug auf Wassermanagement und Abwasserentsorgung zu einer nachhaltigeren Situation zu entwickeln.

Partizipation SDG7 Bezahlbare und saubere Energie

Machen Sie mit, um Wege zu finden, wie Sie saubere und erschwingliche Energie teilen können.

Partizipation SDG8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Zusammenarbeiten, um die Arbeitsbedingungen und nachhaltige Beschäftigungsmöglichkeiten zu verbessern.

Partizipation SDG9 Industrie, Innovation und Infrastruktur

Zu Veränderungen beitragen, die den Aufbau einer belastbaren Infrastruktur unterstützen, eine integrative und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen vorantreiben.

Partizipation SDG10 Weniger Ungleichheiten

Sich an Aktionen beteiligen, die Ungleichheit verringern.

Partizipation SDG11 Nachhaltige Städte und Gemeinden

Schlagen Sie Entscheidungen und Maßnahmen vor und beteiligen Sie sich daran, die ihre Gemeinschaft auf nachhaltigere Lebensmodelle verlagern können.

Partizipation SDG12 Nachhaltige/r Konsum und Produktion

Beteiligen Sie sich aktiv an der Umsetzung von Strategien und Praktiken für eine nachhaltige Produktion und einen nachhaltigen Verbrauch.

Partizipation SDG13 Maßnahmen zum Klimaschutz

Participate actively in global and local actions and campaigns on climate change, as well as in high level political forums and summits organised by International Organizations as UN and EU where civil society, the private sector, academia and other stakeholders can attend. Provide inputs and propose solutions while enabling other stakeholders to be heard.

Partizipation SDG14 Leben unter Wasser

Gemeinsam mögliche Schritte und Mechanismen identifizieren, um die Probleme im Zusammenhang mit dem Leben unter Wasser zu einer nachhaltigeren Situation zu entwickeln.

Partizipation SDG15 Leben an Land

Ermittle kollektive Praktiken, die übernommen werden können, um die Nachhaltigkeit des Lebens an Land zu verbessern.

Partizipation SDG16 Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Ermittlung von Möglichkeiten, zu Gerechtigkeit, Repräsentation und einer gerechteren Verteilung von Ressourcen und Chancen beizutragen.

Nützliche Lektüre für Partizipation

  • Arnstein S 1969 A Ladder of Citizen Participation. Journal of the American Institute of Planners. Vol 35/Issue 4 - A seminal text on different levels of community participation.
  • Belbin 2018 The Nine Belbin Team Roles
  • Gibson T 1991 Planning for real: the approach of the neighbourhood initiatives foundation in the UK. RRA Notes (1991), Issue 11, pp.29–30, IIED London – A method of urban planning with the full participation of the community.
  • Wilcox D 1994 Community Participation and Empowerment: Putting Theory into Practice. Chapter 12 in International Institute for Environment and Development 1994 Special Issue on Participatory Tools and Methods in Urban Areas. RRA notes, November 1994, Number 21.